Sprunglinks

zurück

Neue Gefahrensymbole für chemische Produkte

Ausgabe Nr. 94
Sep. 2012
Digitalisierung im Gesundheitswesen

Nationale Informationskampagne. Die Schweiz führt ein neues Gefahrenkennzeichnungssystem für chemische Produkte ein. Sie setzt damit das weltweite System «Globally Harmonized System» (GHS) um. Zur Information der Bevölkerung hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zusammen mit anderen Bundesämtern und dem Schweizerischen Versicherungsverband am 3. September 2012 die nationale Informationskampagne «Genau geschaut, gut geschützt» gestartet.

Ziel der Kampagne ist es, die neue Gefahrenkennzeichnung und deren Bedeutung bekannt zu machen und einfache Verhaltensregeln zum korrekten Umgang mit chemischen Produkten zu vermitteln. Mit dem Slogan «Genau geschaut, gut geschützt» wird die Bevölkerung für die wichtigste und dennoch häufig missachtete Regel im Umgang mit chemischen Produkten sensibilisiert: Wer die Gefahrensymbole beachtet und die Gefahren- und Sicherheitshinweise auf den Produkten liest, schützt sich, andere und die Umwelt vor schädlichen Einflüssen. Die Kampagne ist auf drei Jahre ausgelegt. Im ersten Jahr wird primär die breite Öffentlichkeit angesprochen. In den weiteren Phasen wird der Fokus auf spezielle Zielgruppen wie Eltern, Kinder, Senioren oder Heimwerker gelegt.

Infomaterial und App
Zentrales Element der Kampagne ist die Website www.cheminfo.ch. Hier finden Interessierte Informationen rund um die neuen Gefahrensymbole. Kampagnenmaterial wie Broschüren, Merkblätter, Lernmaterialien und eine kostenlose App stehen zum Download bereit. Die App liefert Informationen zu den neuen Symbolen, gibt Anweisungen zum korrekten Umgang mit Chemikalien und enthält eine Notruf-145-Funktion.

Breit abgestützte Kampagne
Das BAG führt die Kampagne zusammen mit der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS, dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, dem Bundesamt für
Umwelt BAFU, dem Bundesamt für Landwirtschaft BLW und dem Schweizerischen Versicherungsverband SVV durch. Zudem haben sich bisher 16 Partner (Detailhändler, Verbände, Fachstellen und Konsumentenschutzorganisationen) bereit erklärt, die Kampagne mit eigenen Massnahmen zu unterstützen.

Mehr Vorfälle und schlecht informierte Bevölkerung
Gemäss dem Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrum kommt es immer häufiger zu Vorfällen mit chemischen Produkten. So haben die Beratungen zu Unfällen mit Haushaltschemikalien zwischen 2004 und 2011 um 30% zugenommen. Laut einer Studie beachtet rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung Gefahren- und Sicherheitshinweise beim Kauf von Reinigungs- und Waschmitteln wenig oder gar nicht. Ein Drittel der Bevölkerung geht zudem immer noch davon aus, dass chemische Produkte mit Giftklassen gekennzeichnet werden – ein Kennzeichnungssystem, das bereits 2005 abgeschafft und durch die orangefarbenen EU-Kennzeichen ersetzt wurde.

Weltweit einheitliches System
Nun stellt die Schweiz das Kennzeichnungssystem erneut um, um sich der weltweiten Harmonisierung der Gefahrensymbole anzuschliessen. Die neuen Symbole erinnern an die Gefahrenschil­der im Strassenverkehr: schwarze Symbole auf weissem Grund in roter Umrahmung. Insgesamt sind es neun Symbole, die auf gefährliche Eigenschaften von Chemikalien hinweisen. Das neue System soll Mensch und Umwelt in der ganzen Welt besser vor den Gefahren von Chemikalien schützen und den Handel mit chemischen Produkten international vereinfachen. Bis 2015 haben Produzenten und Händler in der Schweiz Zeit, das neue System einzuführen.

Links

Kontakt

Cinzia Pastore Ferrari, Sektion Kampagnen, cinzia.pastoreferrari@bag.admin.ch

Nach oben